Redebeitrag 17.9.2009

Redebeitrag bei der Kundgebung „Wir übernehmen den Laden“ vor der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am 17.9.2009 von „Tempelhof für Alle“ und „Squat Tempelhof“:

Tempelhof aufmachen – für Alle! Sofort!

Das Märchen von der baldigen Zaunöffnung Tempelhof , das Ende August von der Berliner Abendschau und anderen Medien in die Welt gesetzt wurde hat sich als leeres Versprechen entlarvt.
Auf der Pressekonferenz von Senatorin Junge-Reyer am 31.8 war zu hören, wie diese grossartige „Öffnung“ aussieht:

1) Die Basketballabteilung des Sportvereins TIB dürfen demnächst Sportflächen auf dem Gelände nutzen als zahlende Mieter.
2) Ab Mitte Oktober soll es organisierte und kontrollierteTouren über das Gelände geben, gegen Bezahlung von 4 bis 5 Euro.
3) Ab Mai 2010 sollen 5 Tore im Zaun geöffnet werden und der freie Zugang ist bis Einbruch der Dunkelheit möglich. Der Zaun bleibt selbstverständlich stehen. Und es soll ein Park entstehen.

Schon im Herbst letzten Jahres war die Öffnung für den Mai 2009 angekündigt worden. Das Versprechen wurde nicht gehalten. Nun kommt das Versprechen für das nächste Jahr. Und was kommt nächstes Jahr? Wir trauen diesen Versprechungen nicht.

Der geplante Park soll ein Park für die Jungen und Schönen werden. „Er wird sauber und schön“, sagte Senatorin Junge-Reyer auf der Pressekonferenz . Deshalb der Zaun, der Wachschutz , die nächtliche Schliessung und die notwendige Parkordnung. Es soll vor allem ein Park für Familien mit Kindern werden, das betonte Frau Junge-Reyer auch mehrfach. Dabei ist wohl nicht an migrantische Familien und ihre Kinder gedacht, sonder eher an die AkademikerInnen, die derzeit vor allem im Prenzlauer Berg ihre edlen Kinderwagen vor sich her schieben. Die jetzigen BewohnerInnen des Schillerkiezes passen da nicht ins Bild.
Wir werden uns nicht vertreiben lassen und das Gelände erobern – für alle Menschen.
Deshalb wird es am 31. Oktober, 1 Jahr nach der Schliessung des Ex-Flughafens, eine Demonstration geben : Hermannplatz 17 Uhr

Nach wie vor bleiben die Forderungen aktuell:

Sofortige Öffnung des Zauns und freie Zugänglichkeit für Alle!

Keine kommerzielle Nutzung und Bebauung, keine Verdrängung der AnwohnerInnen!

Schluss mit der Privatisierung und Kommerzialisierung der Stadt, Gentrifizierung stoppen, für eine selbstbestimmte Stadtentwicklung!

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