Bürgerumfrage Parklandschaft Tempelhofer Feld

Im Juni 2009 veranstaltete die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine Bürgerumfrage zur Gestaltung des Tempelhofer Feldes. Bei der Bürgerbeteiligung im Hangar 1 an den ersten beiden Wochenenden im Oktober wurden auf Schautafeln Ergebnisse präsentiert. Wir dokumentieren sie hier, da sie auf Websites des Senats nicht zu finden sind.
Ergebnisse der Anwohnerbefragung
Im Nahbereich des Tempelhofer Feldes (d.h. ca. 15 Minuten Fussweg) leben rund 175 000 Einwohner.
Für die Bürgerumfrage wurde einer repräsentativen 5% Stichprobe von 6200 Personen über 18 Jahren ein Fragebogen zugesandt.
Rund 1500 Personen (24 %) haben sich – teilweise mit ausführlichen Kommentaren – geäußert.
– zur derzeitigen Parknutzung (welcher Park, wie oft und wie lange,was gefällt/ was stört)
– zu den Ansprüchen an die neue Parklandschaft (Charakter, gewünschte Ausstattung/ Angebote, Zugänglichkeit und Wegeverbindungen).

Die überwiegende Mehrheit der Befragten (zwischen 70 bis über 90 %) wünscht für die künftige Parklandschaft klassische Elemente wie Sitzgelegenheiten, grosse Bäume, kleinere und geschützte Bereiche, mit blühenden Sträuchern und Blumenbeeten, sowie große Rasenflächen zum Liegen und Spielen.

Großen Zuspruch (ebenfalls zwischen 70 und 90 %) finden auch besondere Ausstattungen, wie kleinteilige Wasserelemente (Teiche, Brunnen, Wasserläufe), besondere Bereiche für den Naturschutz (Trockenwiesen, offene naturbelassene Flächen, wildwachsende Natur) sowie ein „bewegtes“ Gelände mit Hügeln und Senken.

Rund zwei Drittel der Befragten spricht sich für Aktionsbereiche mit Spielflächen für unterschiedliche Altersgruppen und Flächen für den Freizeitsport aus. Sonstige Angebote für Freizeitsport werden in weitaus geringerem Maße gewünscht, mehrheitlich unerwünscht sind Einrichtungen und Angebote für kommerziellen Sport.

Kommunikationsbereiche (Treffpunkte, Picknickbereiche), Grillplätze und gastronomische Angebote sowie kommerzielle Kulturveranstaltungenwerden von mehr als der Hälfte der Befragten des Einzugsbereichs gewünscht.

Bereiche, die eigenes künstlerisches oder gärtnerisches Gestalten in der künftigen Parklandschaft ermöglichen, werden nur von etwa jedem dritten Befragten gewünscht. Dies Votum ist bei den verschiedenen Bewohnergruppen (teilräumlich, soziokulturell) unterschiedlich und erhält bei jüngeren Befragten und Familien mit Kindern mehr Zustimmung als im Durchschnitt.

Gleichfalls mehr als die Hälfte (über 50 und bis zu 80 %) spricht sich für besondere Areale mit ökologischen und innovativen Angeboten aus, z.B. für Naturbeobachtung, Freilandlabor, Naturlehrpfad sowie mit Beispielen zur Energiegewinnung (z.B. Energiegarten mit Solarnutzung), Anpflanzung nachwachsender Rohstoffe und ähnlichem.

Beteiligung
Die Bevölkerung im Einzugsbereich, die sozial heterogen ist, wohnt zu etwa je einem Drittel im Kreuzberger (35 %) und Neuköllner (38 %) Teilbereich sowie zu 27 % im Tempelhofer Teilbereich. Im Vergleich dazu haben sich Befragte aus dem Kreuzberger Teilbereich mit 45 % überproportional hoch an der Bürgerumfrage beteiligt; Anwohner aus Tempelhof haben sich mit 24 % und aus Neukölln mit 31 % unterdurchschnittlich an der Umfrage beteiligt.

Altersstruktur der Befragten
Vor allem jüngere Bewohnerinnen und Bewohner haben an der Befragung mitgewirkt; das Durchschnittsalter beträgt 42 Jahre und mehr als die Hälfte (59 %) zählt zu den Altersgruppen zwischen 18 und 45 Jahren (Vergleichswert Einzugsbereich; 45 %).

Haushaltsstruktur der Befragten
Single- und Paar-Haushalte stellen zu jeweils einem Drittel die Mehrheit der Befragten; etwa zu jedem vierten befragten Haushalt zählen Kinder unter 18 Jahren.

Mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) hat Kenntnis von dem Planungsvorhaben Parklandschaft Tempelhofer Feld; jedr zweite Befragte hält die künftige Parklandschaft für die eigene Freizeit und Erholung als „sehr wichtig“ und ein weiteres Drittel als „wichtig“.

Ein Foto der Plakatwand als jpg-Datei von 256 KB zum Download.

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