Nachbereitung der Demo am 31.10.2009

Auf der regelmässig einmal im Monat stattfinden Autonomen Vollversammlung war am 13. 11.2009 unter anderem auch die Demonstration zum Jahrestag der Schliessung des ehemaligen Flughafen Tempelhof ein Thema. Auf indymedia erschien ein Bericht Berlin: Autonome Vollversammlung 13.11.2009 , aus dem wir den entsprechenden Abschnitt zitieren:

„Als nächstes wurde die Demonstration am ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof, die unter dem Motto „Süsses sonst gibts Saures“ am 31. Oktober 2009 stattfand, thematisiert und reflektiert. Eine Person beschrieb die tollen Aktionen, beispielsweise die kreative „Gegendemonstration“ am Rathaus Neukölln, die Luftballonaktion und die Papierflieger auf die Polizei. Bedauert wurde, dass der Lautsprecherwagen zu spät zum Demonstrationsauftakt am Herrmannplatz kam. So verliessen die Demonstration schon vor dem eigentlichen Beginn. Kritisiert wurde, dass zu viel Musik und Ansagen vom Lautsprecherwagen kam. Auch neue Sprechchöre seien zwar zu hören gewesen, wurden dann aber durch andere nicht übernommen oder von anderen Rufen und Ansagen überschallt. Es wäre besser gewesen wenn Megaphone schon vor dem Start der Demonstration dabeigewesen wären und thematisch nicht passende Sprechchöre nicht gerufen werden würden. Auch sollten die Sprechchöre der jeweiligen Bevölkerung des Stadtbezirkes angepasst werden, meinte ein Teilnehmer der VV.

Die Polizei schikanierte schon früh die Demonstrant_innen. So wurden zwei Clowns zuerst ihre Nasen nicht erlaubt, die Clowns durften dann aber doch komplett mit Nase an der Demonstration teilnehmen. Am Zaun um den ehemaligen Flughafen kam es dann zum ersten Mal zu Übergriffe der Polizei auf Demonstrant_innen. In einem dunklen Weg am Zaun, wurde Pfefferspray gesprüht und die Polizist_innen wurden, wahrscheinlich aufgrund der Enge und der Dunkelheit, immer nervöser. Einige Teilnehmer_innen beklagten, dass die Organisator_innen kein Werkzeug zur Demonstration mitgebracht hatten. Der Zaun hätte an dieser Stelle überwunden werden können. In der AVV wurde die Konsumhaltung dieser Teilnehmer_innen kritisiert und sich gefragt, ob sich da überhaupt wer getraut hätte auf die bewachte Wiese zu laufen. Später sollen die Teilnehmer_innen nach Spuren oder Verletzungen an den Händen von der Polizei kontrolliert sein worden. Niemand hatte das aber wirklich gesehen und so könnte das ins Reich der Legendenbildung gehören. Auch wurde angemerkt, dass eine Lautsprecherdurchsage völlig unbedacht war. Ein Mensch hatte durchgesagt. „Jetzt fahren wir noch gemeinsam U-Bahn!“, und damit wahrscheinlich das brutale Verhalten der Polizei am Hermannplatz (auch das Ende der Demonstration) beeinflusst. Polizist_innen prügelten dort auf Demonstrant_innen und Passant_innen ein und es gab viele durch Pfefferspray verletzte und zeitweise erblindete Menschen. Gelobt wurde, dass sich andere Demonstrant_innen relativ gut um die Verletzten kümmerten. Anscheinend gab es drei Ingewahrsamnahmen wegen Landfriedensbruch und versuchte Gefangenenbefreiung. Um die betroffenen Menschen wird sich aber gekümmert, sie können sich bei Squat Tempelhof melden. Es gab dann noch zwei Vorkommnisse: Ein homophob pöbelnder Mensch wurde von Polizist_innen aus dem Nahbereich der Demonstration entfernt und es wurde wahrscheinlich aus einem Haus heraus eine Flasche auf den Lautsprecherwagen geworfen. Diese verfehlte zum Glück den Lautsprecherwagen oder umstehende Menschen.“

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