Heute wurde von Senatorin Junge-Reyer ein Öffnungskonzept für den ehemaligen Flughafen verkündet. In der Praxis ist das aber ein Konzept zum Zulassen des Geländes. Erst im Mai 2010 soll das Gelände frei begehbar sein, unter Aufsicht eines Wachschutzes. Der Zaun bleibt stehen. Die Pressekonferenz wurde begleitet von Protesten und die Senatorin hatte die ganze Zeit Transparente gegen Gentrifizierung und für die Öffnung hinter sich . Ihr war das Dauerlächeln vergangen, das sie sonst immer zeigt.
Von „Squat Tempelhof“ wurde dazu eine Pressemitteilung verfasst, die wir hier dokumentieren:
Pressemitteilung: Der Zaun bleibt
Heute am 31.8.09 fand auf dem ehemaligen Flughafengelände Tempelhof eine Pressekonferenz der Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer statt. Dort entpuppte sich die angekündigte „vollständige Öffnung“ des Geländes als klare Lüge.
Die Umzäunung des Geländes wird ebenso Bestand haben, wie die Sicherung durch einen Wachschutz. Der Zugang ist nur tagsüber durch fünf Tore möglich. Außerdem werden lediglich Teile des Areals für Bevölkerung frei gegeben. Auf der restlichen Freifläche sind weiterhin kommerzielle Bauprojekte geplant.
Die Anwohner_innen finden in der Planung keine Berücksichtigung. Ganz im Gegenteil: Eine Verdrängung wird durch die geplante Bebauung und der damit einhergehenden Mietsteigerungen im Kiez bewusst in Kauf genommen.
„Squat Tempelhof“ verurteilt die Vorgehensweise des Senats. „Es kann nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger mit der angeblichen „Öffnung des Geländes“ getäuscht werden und die Stadtentwicklungssenatorin profitorientierten Interessengruppen die Gestaltung des Geländes überlässt“, so die Aktivistin Hanna Kuhn.
Nach wie vor fordert „Squat Tempelhof“:
Sofortige Öffnung des Zauns und freie Zugänglichkeit für Alle!
Keine kommerzielle Nutzung und Bebauung, keine Verdrängung der Anwohner!
Schluss mit der Privatisierung und Kommerzialisierung der Stadt, Gentrifizierung stoppen, für eine selbstbestimmte Stadtentwicklung!