Spazieren gegen Zaun und Bebauung

Columbia-Quartier – Nein Danke!
Spaziergang am ehemaligen Flughafen Tempelhof:
Sonntag, den 15.2.2009 um 15 Uhr

Die Initiative „Tempelhof für Alle“ ruft auf zu einem Zaunspaziergang am ehemaligen Flughafen Tempelhof. Seit dem 31. Oktober ist der Flughafen Tempelhof für den Flugbetrieb endlich geschlossen. Die Öffnung des Geländes fand immer noch nicht statt. Zwar plant die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung laut einem Zeitungsbericht jetzt für den 12. Mai 2009 einen „Tag der offenen Tür“ am Ex-Flughafen, aber der wurde auch schon für letztes Jahr angekündigt. Um daran zu erinnern, dass die Forderung „Der Zaun muss weg“ weiterhin aktuell ist, machen wir einen Spaziergang entlang des Zaunes.

Diesmal ist der Schwerpunkt das geplante Columbia-Quartier am Columbiadamm. Am 22. Januar wurden in einer Informationsveranstaltung des Senats die ersten Ergebnisse des Wettbewerbs für ein geplantes Columbia-Quartier am Nordrand des Geländes vorgestellt. Dort soll ein schickes Viertel mit viel Öko und Nachhaltigkeit entstehen, für Menschen mit viel Geld. Auf der Veranstaltung wurde aber deutlich, dass kaum jemand eine Bebauung dort haben will und diese auch nicht gebraucht wird.

Darüber wollen wir informieren und uns die Gegend ansehen, die zugeplant werden soll und unseren Widerstand deutlich machen.

Oderstrasse Ecke Herrfurthstrasse: Zaunspaziergang ab 15 Uhr

Veröffentlicht unter Aktionen | Kommentare deaktiviert für Spazieren gegen Zaun und Bebauung

Virtuelle Planspiele Tempelhofer Feld

Der Mieterrat Chamissoplatz e.V. hat zum Thema Columbia-Quartier eine Presseerklärung zum Ideenwettbewerb Columbiaquartier veröffentlicht. In diesem Text vom 26.Januar 2009 wenden sie sich gegen die an den Interessen der Bürger vorbei gehende Planung und fordern auch den sofortigen Stopp der Planung, Verzicht auf Bebauung und keine neuen Quartier, die niemand braucht.
Wir zitieren den Anfang:
„Virtuelle Planspiele an Bürgerinteressen vorbei!

So nicht, Frau Senatsbaudirektorin Regula Lüscher! Das brachten die ca. 500 Teilnehmer der Veranstaltung anlässlich des „Ideenwettbewerbs” zur Entwicklung des Gebiets nördlich und südlich vom Columbiadamm unmissverständlich zum Ausdruck. Die Bürger kritisierten, dass der Senat an den Bürgern vorbei in der Fachöffentlichkeit einen Ideenwettbewerb inszeniert, dessen „Ideen” in der Konsequenz eine Verdrängung bisherige Nutzer und bestehender Nutzungsstrukturen im Gebiet zur Folge haben.

Es herrschte Unverständnis darüber, warum die Senatsverwaltung an diesem Ort mit Wettbewerben beginnt, wo erst einmal Bestehendes und Bewährtes vernichtet wird, um dann – ohne dass Planungsdruck vorhanden ist – Ideen über ein neues Quartier zu veranlassen.“

Der Rest der Presseerklärung zum Ideenwettbewerb Columbiaquartier .

Veröffentlicht unter Allgemein, Kiez-Entwicklung | Kommentare deaktiviert für Virtuelle Planspiele Tempelhofer Feld

Tag der Offenen Tür?

Am Dienstag,den 12. Mai 2009 soll jetzt ein Tag der Offenen Tür auf dem ehemaligen Flughafen stattfinden. So stand es am 22.1. 2009 in einer kurzen Notiz in der Berliner Zeitung ( siehe auch unseren Pressespiegel ). Der Anlass ist der sechzigste Jahrestag des Endes der Berliner Blockade, der gleichzeitig Ursache für eine Ausstellung des Allierten-Museums im Flughafengebäude ist.
Leider finden sich nirgendwo genauere Aussagen darüber, wie dieser Tag der Offenen Tür stattfinden soll. Auf den Webseiten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gibt es keine Informationen. Kann das Gelände komplett besichtigt werden oder gibt es nur Zutritt zu dem betonierten Vorfeld des Gebäudes? Bis dahin dürfte ja der Absperrzaun stehen, der Vorfeld und Gebäude vom restlichen Gelände mit den Rollbahnen abtrennen soll.
Aber vielleicht gibt es bis dann einen Tag des Offenen Zaunes. Bis jetzt werden allerdings alle im Zaun entstehenden Löcher umgehend wieder mit neuen Zaunsegmenten zugeflickt. Dies zeigt auch das folgende Foto aus der Serie „Geflickte Zäune“ :

Geflickter Zaun an der Oderstrasse

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Tag der Offenen Tür?

Keiner will Columbia-Quartier

Gestern fand die Informations- und Diskussionsveranstaltung zum geplanten Columbia-Quartier auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof statt. Etwa 400 Menschen waren in der Haupthalle des Gebaüdes erschienen, überwiegend Vetreter des Bildungsbürgertums, wie auch der erste Diskussionsredner, ein Lehrer, gleich anmerkte.
In einer zu langen Präsentation wurden alle 12 ausgewählten Ergebnisse des Wettbewerbs vorgestellt. Da war dann viel die Rede von „prozessualer Stadtentwicklung“, von „Vernetzungen und Verknüpfungen“, von „Raumstrukturen und Raumgefügen“, von „Baufeldern und Baugruppen“. In den Diskussionsbeiträgen hat das wenig interessiert. Es wurde mehrfach gefordert , sich viel mehr Zeit zu lassen, ein Moratorium, eine Denkpause zu machen. Der Sinn einer Bebauung wurde bezweifelt, ihre Finanzierbarkeit. Es stünden genug Bürobauten und Wohnungen leer, die niemand braucht, während Spielplätze und Sportfelder gerade für Neukölln dringend benötigt werden. Eine Anwohnerin der Lilienthalstrasse befürchtete die Zerstörung vorhandener Wohnstrukturen, wenn manche Pläne Wirklichkeit werden sollten. Der Vorsitzende der Kleingartenkolonie zwischen Golßener Strasse und dem TIB-Sportgelände müsste ebenfalls mit dem Dichtmachen der Kolonie rechnen. In dem eher passiven Publikum war jedenfalls keine Begeisterung für die geplanten Vorhaben zu spüren.

Unter der Überschrift „Wir brauchen keinen Neubau“ wird dies in der Berliner Zeitung von heute gut zusammengefasst.

Der Wettbewerb geht jetzt in die 2.Stufe und Ende Mai soll dann ein Entwurf als Wettbewerbssieger bestimmt werden. Dann sollte wieder eine Informationsveranstaltung fällig werden. Wenn es der Verwaltung Ernst ist mit der Bürgerbeteiligung, dann fordern wir verschiedene kleine Veranstaltungen direkt in den Kiezen, damit mehr betroffene Menschen die Möglichkeit haben, ihre Meinungen einzubringen.

Veröffentlicht unter Allgemein, Kiez-Entwicklung | Kommentare deaktiviert für Keiner will Columbia-Quartier

Die Planungswalze stoppen!

In dem Aufruf der Bürgerinitiative Nachnutzung THF wird ein zehnjähriges Moratorium (Planungspause) für die Nachnutzung des Ex-Flughafen Tempelhof gefordert:

Stoppen wir die Planungswalze der Senatsroutine!
THF – Nachnutzung nur für die Bürger, nur mit den Bürgern!

Der Flughafen Tempelhof ist keine ‚Zahnlücke‘, die rasch und dezent verbaut werden muß. Er ist eine große Chance für viele Generationen, die langjährige nachhaltige Planung erfordert.

1: Kein Verschachern des Tafelsilbers!

Die Flugfeldfläche muß langfristig in ihrer Gesamtheit im öffentlichen Besitz und im öffentlichen Zugriff bleiben. Ansonsten ist sie unwiederbringlich verloren.

2: Kein ‚Wisch und Weg‘ für die Berliner Geschichte!

Die Gesamtanlage muß langfristig als Denkmal erkennbar und wahrnehmbar bleiben.

3: Keine neue Entfremdung durch Planung von Oben!

Nur Bürgerbeteiligung schafft Identifikation und Verheimatung in der Großstadt. Eine Vielfalt von Initiativen aus der Mitte der Bevölkerung wird aus einer versperrten Fläche einen urbanen Gemeinbesitz machen, der genutzt, geschätzt und behütet wird.
Weiterlesen

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Die Planungswalze stoppen!

Columbia-Quartier – Nein Danke!

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung will auf dem Ex-Flughafen am Columbiadamm gerne bauen lassen. Dazu wurde ein zweistufiger Wettbewerb ausgelobt unter dem Titel „Offener zweistufiger städtebaulich-landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb – Prozessuale Stadtentwicklung Tempelhofer Feld – Columbiaquartier“. Dabei wurde besonderer Wert auf „innovative Wohnformen“ und die Vernetzung mit den angrenzenden Bezirken Kreuzberg und Neukölln gelegt. 80 Vorschläge gingen ein und ab heute werden in der Abfertigungshalle die 12 ausgewählten Ergebnisse des Wettbewerbs ausgestellt.
In den Presseberichten wird sich überwiegend über die abstrusen Ideen eine Rotlichtviertels am Columbiadamm ausgelassen. Entscheidend ist eher , dass dort eine Stadtplanung nach dem Motto „Grün vernichten – Luxus errichten“ voran getrieben wird. Einige Entwürfe wollen auch die zwischen Lilienthalstr. und Columbiadamm gelegene Kleingartenkolonie und auch die Sportanlagen platt machen. Eine Bebauung an dieser Stelle würde wertvolle Grünflächen als Klimafaktor zerstören. Die wichtige Kaltluftschneise zwischen Flughafengelände und Hasenheide fiele weg.
Noch wichtiger: Wer braucht überhaupt diese Wohnungen? Wer soll da wohnen? In Berlin stehen Zehntausende von Wohnungen leer. Die geplanten Wohnquartiere sind nur erschwinglich für Leute mit Geld, für den gut verdienenden Mittelstand , die an die Phrasen von „nachhaltiger und ökologischer Stadtplanung“ glauben. Schöner Wohnen, aber nicht für Hartz IV-Empfängerinnen. Die können das nicht bezahlen. Eine gute Analyse bietet der Artikel des Mieterladen Chamissoplatz vom 15.1.2009 Tempelhofer Freiheit – Grün vernichten, Luxus errichten! auf den wir hier verweisen. Wie die drohende Zukunft für Tempelhof aussehen könnte,zeigt unter Wohnen ohne Kompromisse ein Artikel im „Freitag“ mit der Beschreibung schon existierenden „innovativer Wohnformen“.
Die Entwürfe werden in einer Ausstellung vom 20.-22.1. von 10.00-18.00 Uhr im Hauptgebäude des Flughafens Tempelhof ausgestellt. In dieser Zeit können Anregungen zur Planung des Columbiaquariers abgegeben werden. Das nennt sich dann Bürgerbeteiligung.
Und für den 22.Januar lädt Senatsbaudirektorin Lüscher „alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sehr herzlich zur Diskussion über die unterschiedlichen Stadtentwicklungsszenarien und –strategien für das Columbiaquartier ein“.
Vorstellung und Diskussion der 12 Wettbewerbsbeiträge am Donnerstag, den 22. Januar 2009 um 18.00 Uhr
Hauptgebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof

Veröffentlicht unter Allgemein, Kiez-Entwicklung | Kommentare deaktiviert für Columbia-Quartier – Nein Danke!

Zaun-Spaziergang mit Aufsicht

Seit dem 31. Oktober ist der Flughafen Tempelhof für den Flugbetrieb endlich zu. Die Öffnung des Geländes fand immer noch nicht statt. Um daran zu erinnern, dass die Forderung „Der Zaun muss weg“ weiterhin aktuell ist, wurde für den 18.1.2009 zu einem Spaziergang entlang des Zaunes aufgerufen.

Am Sonntagnachmittag trafen sich dann etwa 20 Menschen, um entlang des Zaunes an der Oderstrasse in Neukölln zu spazieren. Dabei wurde der Zaun in Augenschein genommen und einige geflickte Zaunstellen konnten begutachtet werden. Am Sylvester soll es drei grössere Einbruchsversuche mit Zaunzerstörungen gegeben haben. Am süd-östlichen Ende des Geländes wurde darauf mit einer zweiten Lage Natodraht am Fusse des Zauns reagiert.

Geflickter Zaun am Ex-Flughafen

Am Spaziergang beteiligten sich auch ungeladene Gäste. Ein kleiner grüner PKW fuhr auf der Strasse nebenher und einge Beamte in Zivil durften auch nicht fehlen. Innerhalb des Zaunes tummelten sich mehrere Wagen des Wachschutzes und ein Zivilwagen der Polizei. Für den Wachschutz , der rund um die Uhr im 15-Minuten-Takt seine Runden drehen muss, war das ganze wohl eine willkommene Abwechslung in der täglichen Langeweile.

Wachschutz und Zivis auf dem Tempelhofer Feld

Wachschutz und Zivis auf dem Tempelhofer Feld auf Höhe der Hundewiese

Wachschützer zu Fuss hinterm Zaun

Wachschützer zu Fuss hinterm Zaun im Süden des Geländes

Die Spaziergänge werden weitergehen, das Gelände muss offen für Alle werden. Ein für irgendwann im Frühjahr angekündigter „Tag der Offenen Tür“ reicht nicht.

Hier gibt es weitere Fotos vom Zaunspaziergang: Fotos von B.Kietzmann .

Veröffentlicht unter Aktionen | Kommentare deaktiviert für Zaun-Spaziergang mit Aufsicht

Projekt Rote Rübe

Flyer Projekt Rote Rübe

Das Projekt Rote Rübe

Veröffentlicht unter Allgemein | Ein Kommentar

Grün vernichten, Luxus errichten!

Tempelhofer Freiheit – Grün vernichten, Luxus errichten!
Unter dieser Überschrift analysiert ein Artikel des Mieterladen Chamissoplatz vom 15.1.2009 die geplanten Bebauungen am Tempelhofer Feld, besonders das Columbia-Quartier.

Wir zitieren hier den Anfang:

„Nach der Schließung herrscht weiter reges Treiben am Flughafen Tempelhof: Fünf neue Stadtquartiere sollen hier entstehen – selbstverständlich hochwertiges Wohnen und Arbeiten.
Denn in der Stadt Berlin stehen seit geraumer Zeit Mietpreise und Stadtplanung Kopf. Ob Bankenkrise oder Haushaltsnot – in Berlin wird gebaut. Seit Jahren können westdeutsche Großstädte in Berlin komplett einziehen – zahlreiche Wohnungen und Geschäftsräume stehen leer. Doch in Berlin wird gebaut.
Besonders beachtenswert ist das „Columbiaquartier” – das soll sich nach Willen der Senatsverwaltung vom Columbiadamm an der Hasenheide entlang bis zum Südstern ziehen.
Das neu entstandene Quartier unter dem Stichwort „innovatives Wohnen” soll an die Innenstadt angebunden werden. Die großstädtische Bebauung beginnt am Südstern und führt bis zum Columbiadamm. Diese Schneise verläuft über die an der Lilienthalstr./Züllichauer Str. und Columbiadamm gelegene Kleingartenkolonie. Einige Entwürfen beziehen in die Zerstörung auch die bestehenden Sportanlagen mit ein.
Alle Ergebnisse der 1. Phase des städtebaulich-landschaftsplanerischen Ideenwettbewerbs werden nun öffentlich ausgestellt. Dort sind auch die weiteren Überlegungen zu bestaunen. So sind wegweisende Ideen zur Errichtung eines Rotlichtviertels, einer Eventmeile oder der Entstehung einer Stadt der Zukunft mit 2000 Wohneinheiten und einer Geschossflächenzahl von über 5 zu sehen. Alles hält die Senatorin für möglich.“

Veröffentlicht unter Kiez-Entwicklung | Kommentare deaktiviert für Grün vernichten, Luxus errichten!

Aktivitäten des Senats / Ausstellung

Anscheinend tut sich beim Senat auch mal was. Am 11.1. hatte ja schon die Senatorin für Stadtentwicklung Junge-Reyer in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung angekündigt, dass es im Frühjahr einen „Tag der Offenen Tür“ auf dem Tempelhofer Feld geben soll. Grundsätzlich aber könne die Öffnung des Flughafenzauns aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise und nur nach einem Schema erfolgen. (siehe Bericht in Welt-Online Tempelhof-Defizit kann gedrückt werden ) Nun teilt die Senatsverwaltung in einer Presseeinladung vom 14.1.2009 mit , dass am kommenden Montag, den 19.1.2009 in der Haupthalle des ehemaligen Flughafens über die bisherigen Ergebnisse des „Call for Ideas“ für das Gebäude sowie den Wettbewerb für das geplante Columbia-Quartier berichtet werden soll. Senatsbaudirektorin, Regula Lüscher, wird ab 10 Uhr die Presse informieren.

Am selben Tag um 15.00 Uhr wird der Regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit, in der ehemaligen Abflughalle die Ausstellung „Tempelhof – Geschichte der Zukunft“ eröffnen.

Und noch was: Auf einem Online-Musikmagazin wird über einen Auftritt ACDC live auf dem Flughafen Tempelhof? spekuliert.

UPDATE vom 15.1.2009:
Nach einer Pressemitteilung vom 15.1.2009 dauert die Austellung zur Geschichte und Zukunft des ehemaligen Flughafen nur 3 Tage.
Zu besichtigen ist die Ausstellung in der Zeit vom 20.01. bis 22.01.2009, jeweils von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, in der Haupthalle des Flughafengebäudes Tempelhof.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Aktivitäten des Senats / Ausstellung