Wann wird zugemacht?

Von offizieller Seite und in den Medien ist zu lesen, dass das Tempelhofer Feld zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang geöffnet bleiben soll. Was dies aber konkret bedeutet, bleibt unklar. Wird es an den Eingängen Tabellen mit den Sonnenuntergangszeiten geben? Oder fährt der Wachschutz mit Lautsprecherwagen durch die Gegend und verkündet: „Um 20:57 Uhr ist heute Schliesszeit“? Auch die zuständige Senatorin für Stadtentwicklung Junge-Reyer hat offensichtlich keine Ahnung und kein konzept.
In der 53. Sitzung des Berliner Abgeordnetenhauses am 22. April 2010 wurde eine Anfrage der SPD zum Thema „Öffnung des Tempelhofer Feldes“ behandelt. In dem entsprechenden Sitzungsprotokoll (PDF, 625 Kb) findet sich dieser interessante Dialog:

„Stefan Ziller (Grüne):
Vielen Dank! – Meine Frage ist, wie Sie die Abendstunden gestalten. Haben Sie ein Konzept, wie Sie den Park abends räumen, wenn Streit ist, ob es nun schon dunkel ist oder nicht? Oder gestatten Sie die Nutzung bis zu einer gewissen Zeit? Wie machen Sie das? Wie viele Einsatzkräfte hat der Innensenator dafür zur Verfügung gestellt? [Vereinzelter Beifall bei der SPD] Oder ertragen Sie in den ersten Tagen möglicherweise auch eine nächtliche Nutzung des Feldes?

Präsident Walter Momper:
Frau Senatorin, bitte schön!

Bürgermeisterin Ingeborg Junge-Reyer
(Senatsverwaltung für Stadtentwicklung):
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Abgeordneter Ziller! Was stellen Sie sich denn vor? Schauen Sie sich doch einfach in einem x-beliebigen Kalender an, wann Sonnenuntergang ist! Stellen Sie sich bitte vor, dass das Tempelhofer Feld nicht beleuchtet ist! Dann stellen Sie sich bitte vor, dass man bis in den Sonnenuntergang hinein und darüber hinaus feiert! Was wollen Sie hier eigentlich an die Wand oder wohin malen?
[Vereinzelter Beifall bei der SPD]
Lassen Sie uns doch einfach sehen, wie die Berlinerinnen und Berliner diesen Tag genießen!
Benedikt Lux (Grüne): Die Frage war ja, wann man gehen muss!]

Malen Sie sich nicht irgendetwas schön, oder vor allen Dingen, malen Sie sich, Herr Ziller, nicht etwas schlecht! “

In Zeitungsartikeln von 7. Mai ist zu lesen, dass die Senatsverwaltung am 8. Mai um 21 Uhr schliessen will.

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Infoturm,Drehkreuz und Wachschutz

Fotos vom Tempelhofer Feld

Infoturm Tempelhofer Feld

Infoturm am Eingang Tempelhofer Damm (S-Bahnhof Tempelhof) . Am Columbiadamm und Oderstrasse/Herrfurthstr. sollen diese Teile auch hin.

Drehkreuz Eingang Tempelhofer Damm

Das Drehkreuz am Eingang Tempelhofer Damm (S-Bahnhof Tempelhof)

Wachschutz auf Tempelhofer Feld

Der Wachschutz bei seiner aufopferungsvollen Tätigkeit für die Sicherheit

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Programm 8.Mai

Zum Jubelprogramm des Berliner Senats zur Eröffnung des Tempelhofer Feldes am 8. Mai gibt es Alternativen. Auf der Website von Reclaim Tempelhof ist ein Alternatives Veranstaltungsprogramm zu finden.

Einige Termine daraus:

11:30 Uhr Aufstellen eines Ausstellungspavillons zum Gedenken und Erinnern an das Konzentrationslager Columbia-Haus und an die Zwangsarbeiter_innen, die von 1938 bis 1945 auf dem Tempelhofer Feld die Bombenflugzeuge bauen mussten/ Treffpunkt: Nähe Infostand der „LINKEN“ auf der Infomeile, nördliche Landebahn, (Treffen in Abfertigungshalle wird nicht erlaubt )/ veranstaltet vom VVN + Mieterrat Chamissoplatz

12 Uhr Kranzniederlegung zum Gedenken an die NS-Opfer/ veranstaltet vom VVN + Mieterrat Chamissoplatz

14 Uhr „Recht auf Stadt“-Parade vom Hermannplatz zum Tempelhofer Feld/ organisiert vom Bündnis „Steigende Mieten stoppen“ + AVANTI

15 Uhr Gedenkdemo zum 65. Jahrestag der Befreiung von Nazideutschland

17 Uhr RECLAIM Tempelhof Demo (begleitet von Samba-Band); Motto: Mieten stoppen! Privatisierung verhindern! Gemeinsam handeln!/Treffpunkt: Nahe des Reclaim Tempelhof Infopunkts

Aktionskarte für den 8. Mai (PDF, 7.5 Mb) mit sämtlichen wichtigen Informationen, angefangen vom Infotelefon bis zum out-of-Action Camp.

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Öffnung dementiert

Schreiben SenStadt
Heute fanden viele Anwohner rund um das Gelände des ehemaligen Flughafen Tempelhof ein Schreiben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in ihren Briefkästen. Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass das Tempelhofer Feld doch rund um die Uhr geöffnet bleibt und der Sicherheitszaun endlich verschwindet. Wer sich nun freute, dass die Verantwortlichen doch zur Vernunft gekommen sind, wurde leider enttäuscht. In einer Pressemitteilung von heute Nachmittag mit der Überschrift „Gefälschtes Schreiben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Umlauf – Anwohner am Tempelhofer Park sollen sich nicht verunsichern lassen“ wurde dieses Schreiben als Fälschung bezeichnet. Gleiches wird auch in einem Artikel der Berliner Morgenpost Gefälschtes Schreiben verunsichert Tempelhofer behauptet.

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Parade 8. Mai

„TEMPELHOF FÜR ALLE! PARADE FÜR EIN RECHT AUF STADT. 8.MAI 14 UHR HERMANNPLATZ “, steht in großen Lettern auf dem Transparent, das AktivistInnen auf der 18-Uhr-Demo am 1. Mai vom Balkon eines Gebäudes entrollen. Darunter ist ein großer schwarzer Bolzenschneider gemalt. Mit der Transpi-Aktion machten die AktivistInnen auf die bevorstehende Parade aufmerksam, die vom Bündnis „Steigende Mieten Stoppen“ und Avanti-Projekt organisiert wird.

Transparent 8.Mai Parade

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Bilder: Zaunwahn

Bilder vom Zaunwahn am Gelände des Tempelhofer Feldes. Diese Kreationen befinden sich am südöstliche Ende, an der Hundewiese. Beim Anklicken der Fotos gibt es eine grössere Version.

Zaunwahn Tempelhofer Feld

Zaunwahn Tempelhofer Feld

Nachtrag:
Heute wurde damit begonnen, auch in der Oderstrasse die Nato-Drahtrollen am Sicherheitszaun zu entfernen.

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Kameraspaziergang Neukölln 7. Mai

Ein Aufruf des [SaU] – das Seminar für angewandte Unsicherheit :

Freitag 7.5.2010
16 Uhr Treffpunkt: Hermannstr/Okerstr (U-Bhf Leinestr)

Nachdem wir zuletzt in Friedrichshain gesehen haben, wie (Kamera-)Überwachung, Sicherheitsarchitektur und Gentrifizierung zusammenhängen, lädt die [SaU] – das Seminar für angewandte Unsicherheit – nun zu einem Kameraspaziergang im Neuköllner Norden ein, um diese Zusammenhänge auch hier aufzuzeigen. Eine besondere Rolle spielt dabei die für den 8.5. geplante „Öffnung“ des Tempelhofer Flughafengeländes. In diesem Kontext ruft das Bündnis „Reclaim Tempelhof“ zur Besetzung auf.

Neben dem engmaschigen Überwachungsnetz in Neuköllner Läden schauen wir uns dabei u.a. die Rolle des Quartiersmanagements an, das bei der Umstrukturierung des Kiezes wesentlich ist. Mit einer „Task Force wollen sie bspw. im Schillerkiez „aufräumen“, was nicht in das Bild eines aufgewerteten Kiezes passt. Ein Sammelsurium an sogenannten Kiezläufern, privaten Sicherheitsdiensten und Beamt_innen des Ordnungsamtes patroulliert durch die Neuköllner Straßen. Bei diesen Maßnahmen geht es nicht nur um die „schöne“ Einkaufswelt, sondern auch um die „falschen“ Menschen, die auf den Parkbänken sitzen, den aus Sicht der Senatsverwaltung zu hohen Anteil an Migrant_innen und Arbeitslosen, und die diffuse Angst davor, dass sich die an den Rand gedrängten
Menschen wehren könnten.

Mit kurzen Vorträgen werden wir einen kritischen Blick auf die Entwicklung in den Kiezen werfen und uns mit coolen technischen Gimmicks auch die „Überwacherperspektive“ anschauen.

Mehr Infos:
www.sau.net.ms
www.berlinueberwachung.net.tc

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Nehmen wir uns die Stadt zurück!

Der Aufruf von „Reclaim Tempelhof“ zur Öffnung des Tempelhofer Feldes am 8. Mai in der langen, ausführlichen Fassung:

RECLAIM TEMPELHOF

8. Mai 2010: Nehmen wir uns die Stadt zurück?!

Am 8. Mai 2010 soll das Tempelhofer Feld unter dem schönen Motto „Bewegungsfreiheit“ durch den Berliner Senat eröffnet werden. Dieser längst überfällige Schritt erfreut zunächst. Allerdings wird durch die Pläne des Senats weder Bewegungsfreiheit noch, wie von diesem oftmals suggeriert, ein Freiraum, gestaltet durch die Anwohner_innen, geschaffen. Stattdessen soll, designed von dem senatseigenen Unternehmen „Grün Berlin GmbH“, ein Park mit Öffnungszeiten und nächtlicher Schließung, Parkordnung, Wachschutz, umringt von Stacheldraht und Sicherheitszaun mit 5 Toren als Ein- und Ausgang, installiert werden. Abgeschottet wird dieser Hochsicherheitspark dem Flächennutzungsplan zufolge von privaten Luxus- und Eigentumswohnungen, was hohe Profite für wenige verspricht und steigende Mieten sowie Verdrängung für viele bedeutet.

An dem Tag ist ebenfalls der 65. Jahrestag der Befreiung von Nazideutschland, allemal ein Grund zum Feiern. Zu Erinnern gilt es aber auch des Konzentrationslagers Columbia-Haus und der Rolle des Flughafens während des Zweiten Weltkrieges. Warum zur Eröffnung ausgerechnet der 8.Mai ausgewählt wurde und dadurch einer weiteren Geschichtsglättung Vorschub geleistet wird, diese Frage lässt der Senat unbeantwortet.

Unzählige Menschen protestierten in den letzten Jahren, bspw. bei der versuchten Besetzung des ehemaligen Flughafengeländes Tempelhof am 20.Juni 2009, für ein schönes, selbstbestimmtes Leben für Alle und gegen eine Stadtumstrukturierung, deren oberstes Prinzip der Profit ist. Anscheinend war das, wie es die Pläne des Senats für das Tempelhofer Feld und Umgebung deutlich machen, noch nicht ausreichend. Deshalb kommt und beteiligt euch alle am 8. Mai am Aktionstag: „Reclaim Tempelhof!Nehmen wir uns die Stadt zurück?!“
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Zaunspaziergang 2.Mai

Reclaim Tempelhof lädt ein zu einem Zaunspaziergang am Tempelhofer Feld entlang der Oderstrasse. Bewundern wir noch mal den Sicherheitszaun mit all seinem Nato-Draht. Schauen wir uns die neu entstehende Zaunlandschaft auf dem Gelände von Aussen an, bevor am 8.Mai das Feld erobert werden kann. Des Weiteren wird es nützliches Infos zur geplanten Eröffnungsfeier und dem Sicherheitskonzept des Berliner Senats geben.

Sonntag, 2. Mai 14 Uhr
Oderstrasse Ecke Herrfurthstrasse

Hier die neueste Kreation des Zaunwahns. Der Aussenzaun an der Rampe am östlichen Ende der südlichen Landebahn wird zum Geländeinneren noch mal durch einen Zaun gesichert.

Zaun am Tempelhofer Feld Südosten

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Polizei und 8. Mai

Auf der Titelseite der gestrigen „Berliner Zeitung“ ist ein Artikel mit dem Überschrift: Körting schimpft auf 1.-Mai-Touristen . Darin geht es um die übliche Randale-Hysterie, die alljährlich vor dem 1. Mai in den Medien und unter Politikern ausbricht. Der grösste Teil des Textes beschäftigt sich mit dem 1. Mai , danach wird allerdings auch der 8. Mai, der Tag der Öffnung des Tempelhofer Feldes, zum Thema von Randale-Phantasien gemacht. Deshalb wollen wir diesen Text zur Information aller hier zitieren:

„Auch nach dem 1. Mai wird die Berliner Polizei im Dauereinsatz sein, weil sie neue Ausschreitungen befürchtet. Wenn der Berliner Senat am 8. und 9. Mai den 2008 geschlossenen Flughafen Tempelhof als Bürgerpark eröffnet, will ein Bündnis „Reclaim Tempelhof“ das Areal dauerhaft besetzen. Nach einer internen Gefährdungsbeurteilung, die dieser Zeitung vorliegt, rechnet die Polizei mit gewalttätigen Aktionen. Auf einer Skala von 8 („Ein gefährdendes Ereignis ist unwahrscheinlich“) bis 1 („Mit einem gefährdenden
Ereignis ist mit extremer Wahrscheinlichkeit zu rechnen“) stuft die Polizei die Veranstaltung mit 2 („hohe Wahrscheinlichkeit“) ein.

Das Bündnis will das Eröffnungsfest stören. Die Protestierer finden sich nicht damit ab, dass das rund 380 Hektar große Flugfeld nach 22 Uhr wieder verlassen werden muss und die Tore verschlossen werden. Besetzer wollen es sich mit Zelten und Bauwagen „dauerhaft gemütlich machen“.

Die Polizei geht davon aus, dass Randalierer den Zaun um das Gebiet zerstören wollen. Es sei mit einem „unübersichtlichen Verlauf“ und bei polizeilichem Einschreiten mit „erheblichen Widerstandhandlungen wie Steinwürfen zu rechnen. „

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