Öffnung 8. Mai 2010

Bei der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung im Abgeordnetenhaus wurde mitgeteilt, dass am 8. Mai das Tempelhofer Feld geöffnet werden soll. Natürlich gibt es eine „kontrollierte Öffnung“ , der Zaun bleibt stehen, an den Eingängen sollen Drehkreuze sein. In der Dunkelheit wird dichtgemacht, damit niemand über Nacht auf dem Gelände bleibt. Dafür soll der Wachschutz sorgen und auch sogenannte „Park-Guides“ kümmern sich um die Besucher. Alle Fraktionen betonen ihre Angst vor den Besuchern, der „drohenden Vermüllung“ und der Furcht vor einer „Hasenheide 2“, was immer das sein mag. Wäre das Gelände hinter Zehlendorf, würde kein Menasch von Müllproblemen und drohender Verwahrlosung reden. Aber hier haben wir ja Neukölln, wo der „wilde Pöbel“ haust, der nur drauf lauert, endlich seine alten Fernseher und Sofas auf dem ehemaligen Flugfeld zu entsorgen. Deswegen muss das Wiesengelände natürlich mit einem Zaun gesichert werden und einem Wachschutz, der pro Jahr 300.000 Euro kostet und für Müllbeseitigung/Reinigung sind noch mal 300.000 Euro jährlich eingeplant.

Ansonsten kommt der Senat mit seinen Vorhaben nicht so richtig in die Gänge. Die Änderung des Flächennutzungsplans (FNP), die im letzten Herbst stattfinden sollte und Voraussetzung für Bebauungspläne ist, soll nun im März stattfinden. Der neue Entwicklungsträger, der das Gebiet entwickeln soll, ist auch noch nicht geklärt. Dieser Träger wird auch beauftragt, sich um Zwischennutzungen zu kümmern. Im Tagesspiegel Ab Mai gibt es Löcher im Airportzaun ist zu lesen:
“ Damit die Kosten für die Entwicklung des Areals den Haushalt nicht belasten und auch nicht aus dem Ruder laufen, soll der neue Entwicklungsträger zunächst eine Kostenplanung vorlegen. Geplant ist, diese Aufwendungen dann durch den Verkauf von Grundstücken auf dem Areal zu finanzieren.

Die Zukunft der Gartenkolonie am Columbiadamm, die von den Plänen für ein Columbia-Quartier betroffen ist, ist weiterhin offen.
Weitere Infos auch in der taz von heute Ein Schlupfloch mehr im Zaun .

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Wieder Attacke auf Zaun

Gestern erhielten wir eine E-Mail mit dem Hinweis, dass es wieder eine Attacke auf den Zaun des ehemaligen Flughafens Tempelhof gab. Diesmal wurden am Columbiadamm in der Nähe des Heizkraftwerks Teile des Zauns und der Natodraht-Rollen zerschnitten. Am Nachmittag des 20. Januar entstanden diese Bilder, während Arbeiter schon mit der Reparatur beschäftigt waren.

Zaun am Columbiadamm

Zaun Columbiadamm

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Picknick-Areal zu pachten

Jetzt beginnt auch die Vermarktung der Freiflächen des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Die dafür zuständige landeseigene Grün Berlin GmbH kündigt in Anzeigen heutiger Tageszeitungen und seit 7. 1. 2010 auf ihrer Website ein Bewerbungsverfahren an:

Verpachtung eines Gebäudes mit Außenanlagen zur temporären gastronomischen Nutzung auf dem Tempelhofer Flugfeld („Picknick-Area“, Columbiadamm)

In der Ausschreibungsunterlage (PDF-Dokument, 1,3 MB ) ist zu lesen:

„Am Rande des Flugfeldes, südlich des Friedhofes am Columbiadamm befindet sich eine von den Amerikanern gestaltete „Picknick-Area“. Dieser mit Großbäumen bestandene Bereich stellt sich heute schon als Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität dar. Teil dieser Picknick-Area sind ein geschlossenes und ein offenes Gebäude, jeweils mit Grillmöglichkeiten.
Diese Baulichkeiten sollen der Ausgangspunkt für eine gastronomische Nutzung sein. Die Nutzung kann und soll sich im Freiraum fortsetzen, ohne jedoch die gesamte Picknick-Area zu umfassen. Aufgrund der hohen Aufenthaltsqualität des Ortes soll der größere Teil dieser Fläche allgemein öffentlich zugänglich und nutzbar sein.“

Damit wird genau der Teil des Areals , der sich mit seiner vorhandenen Infrastruktur mit Sitz- und Grillmöglichkeiten am besten für eine Nutzung durch alle eignet, einer kommerziellen Nutzung zugeführt.
Die Nutzung soll ab Mai 2010 beginnen und erstmal bis Oktober 2011 begrenzt sein. Interessenten können am 26.01.2010 und 02.02.2010 nach vorheriger Anmeldung bei Grün Berlin das Gelände besichtigen.

Picknick Areal

Picknick-Areal vom Westen her gesehen, links die rote Friedhofsmauer

Gebäude in Picknick-Areal

Das zur Nutzung vorgesehene Gebäude

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Zaun kaputt am Ex-Flughafen

Ungewohnte Anblicke gab es für Spaziergänger am ehemaligen Flughafen Tempelhof heute nachmittag. Arbeiter waren an der Oderstrasse Ecke Herrfurthstrasse am Zaun mit Reparaturen beschäftigt. Offensichtlich im Schutz von Tief „Daisy“ wurden in der Nacht etwa 50 Meter Zaun beschädigt. So meldet die Polizei Sachbeschädigung am Zaun des ehemaligen Flughafens Tempelhof und auf den Seiten von Berliner Morgenpost Online ist zu lesen Unbekannte zerschneiden den Zaun von Tempelhof .
Dort heisst es:
„Auf einer Länge von 50 Metern haben Unbekannte am Sonntagmorgen den Zaun des ehemaligen Tempelhofer Flughafens aufgeschnitten. Nach Angaben der Polizei sind der Maschendrahtzaun und der Stacheldraht an der Ecke Oderstraße/Herrfurthstraße beschädigt worden.“

Einige Fotos von heute nachmittag während der Reparaturarbeiten. Ein Foto vom offenen Zaun ist auf dem Flughafenkiez-Blog zu finden Heute an der Oderstrasse .

Arbeiter bei Zaunreparatur

Arbeiter bei der Zaunreparatur am Nachmittag

Zaun kaputt

Natodraht abgeschnitten

Zaun am Flughafen abgesperrt

Zaunsicherung mit Flatterleinen

Zaun notdürftig geflickt

Wacklige Flickerei am Zaun

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Auf dem Tempelhofer Feld

Einige Bilder vom verschneiten Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof, auf dem Langlauf-Ski immer noch nicht möglich ist.

Fuchs im Schnee

Ein Fuchs allein heute auf der südlichen Landebahn.

Wachschutz auf der Lauer

Der Wachschutz auf der Lauer auf der südlichen Landebahn am letzten Wochenende.

Wachschutz im Schnee

Auch die Ecke Oderstrasse/Herrfurthstrasse ist fest im Blick der Aufpasser von WISAG

An den beiden ersten Wochenenden im vergangenen Oktober gab es eine Art Bürgerbeteiligung des Senats mit begleiteten Führungen auf dem Tempelhofer Feld. Dabei wurde ein zusammenfassendes Video mit Impressionen vom Gelände und Interviews mit Besuchern gedreht, das auf der Website der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zu sehen ist.
Bürgerbeteiligung Parklandschaft Tempelhof

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Kein Zaun steht ewig

Die Berliner Jusos haben uns informiert, dass sie auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz im November 2009 eine Resolution verabschiedet haben,die die umgehende Öffnung des Tempelhofer Feldes verlangt. Unter dem Titel „Inge öffne das Feld“ werden die geplanten Entwicklungen vorgestellt und das Öffnungskonzept kritisiert. Daneben wird die Situation in Nord-Neukölln thematisiert und zum Schluss fordern sie:

Die sofortige Öffnung des Zauns um das Tempelhofer Feld!
Freier Zugang der Brachfläche ab sofort, für alle und zu jeder Tageszeit!
Sozial gerechte Stadtentwicklungspläne, die den Anwohnerinnen und Anwohnern nutzen und durch die sie (sich) nicht verdrängt (fühlen) werden!

Der gesamte Text Resolution der Berliner Jusos als PDF-Dokument, 650 KB.

Auch die TAZ widmet sich zum Jahresende der geplanten Öffnung des Geländes am 8. Mai 2009 Der Zaun fällt – ein bisschen .
Wir wurden auch um einen Kommentar gebeten und teilweise zitiert. Hier der gesamte Text als Wort zum Jahresende:

Die geplante „Öffnung“ des Tempelhofer Feldes mit Beibehaltung des Zaunes, Wachschutz und nächtlicher Schliessung ist für uns nur eine Scheinöffnung, eine Farce und eine Beruhigungspille für die Öffentlichkeit. Mit seiner Angst vor unkontrollierten Nutzungen des Geländes des ehemaligen Flughafens würde der Senat am liebsten alles geschlossen halten. Wir sind gespannt darauf, wie die abendliche Schliessung funktionieren soll. Das wird noch viel Spass geben. Und es sind auch schon ganz andere Zäune und Mauern gefallen.

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FNP, Task Force Okerstrasse usw.

Eigentlich sollte in diesem Jahr die Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) zum Tempelhofer Feld im Abgeordnetenhaus über die Bühne gehen. Mit der geplanten Änderung wird das Gelände zum Bebauen freigegeben und damit kann das Columbia-Quartier und das Stadtquartier Neukölln an der Oderstrasse realisiert werden. Auf der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr am 7.12. 2009 stand die Vorlage zur FNP-Änderung auf der Tagesordnung. Der Punkt wurde aber nicht mehr behandelt und die vorgesehene Besprechung der Planungen zu IGA (Internationale Gartenbauausstellung) 2017 und IBA (Internationale Bauausstellung) auf dem ehemaligen Flughafengelände ist ebenso aufs nächste Jahr verschoben worden.

Die Zeitschrift Jungle World hat in der Ausgabe Nr. 49 vom 3.12.2009 auch mal das Themas Tempelhofer Feld behandelt. In dem lesenswerten Artikel Tempelhofer Flower Power wird über die Planungen
für die IGA und die Veränderungen für die angrenzenden Quartiere berichtet.

Im Schillerkiez ist mittlerweile einiges in Bewegung geraten. Ursache ist die Task Force Okerstrasse, mit der das Quartiersmanagement (QM) Schillerpromenade die „Probleme“ mit den Sinti und Roma in der Okerstrasse und die „Trinkerproblematik“ in der Schillerpromenade bekämpfen will. Es gab zwei Stadtteilversammlungen und eine Propagandaveranstaltung des QM, die mit Polizei in Zivil und Uniform vor und in der Kirche stattfand. In der Oderstrasse standen auch 6 Mannschaftswagen bereit. So gross war die Angst des QM. Wir haben eine Seite mit Materialien, Texten und Presseartikeln zu Task Force und Quartiersmanagement eingerichtet. Eine weitere Seite informiert über die geplante Umgestaltung der Karl-Marx-Strasse zur schicken Einkaufsmeile für die Jungen,Bunten und Erfolgreichen.

Am Montag, den 14. Dezember findet im Syndikat, Weisestrasse 56 um 20 Uhr eine weitere Stadtteilversammlung statt.

Es gibt ein neues Blog zu Nord-Neukölln Das gemeine Wesen , das sich auch manchmal der Thematik QM widmet.

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Seniorenspielplatz Tempelhofer Feld

Auch die Neuköllner CDU hat Ideen für die Nachnutzung des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Sie setzt sich konsequent für ihr Wählerklientel ein und fordert einen Seniorenspielplatz auf dem Gelände. Auf der heutigen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln gibt es deshalb den Antrag von CDU-Mann Klaus Peter Mahlo unter dem Tagesordnungspunkt Ö 13.10 :
Seniorenspielplatz auf dem Gelände Flugplatz Tempelhof

Der Antrag lautet:

„Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird gebeten, sich bei der Senatsverwaltung dafür einzusetzen, dass auf dem ehemaligen Flugplatzgelände im Bereich Neuköllner Gebiet in der Planung der Nachnutzung ein Seniorenspielplatz miteinbezogen wird.“

siehe auch den Sitzungskalender der BVV Neukölln

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Farce Bürgerbeteiligung

Wie die angebliche Bürgerbeteiligung bei der Nachnutzung des ehemaligen Flughafens Tempelhof praktisch aussieht , zeigt beispielhaft ein Artikel in der heutigen Ausgabe der Berliner Morgenpost unter dem Titel „Bürgerbeteiligung ist eine Farce“ .

Auf einer Pressekonferenz der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am 18.11.2009 Ergebnisse der Bürgerbeteiligung Tempelhofer Feld wurde u.a. als ein konkretes Projekt die Idee eines Jugendspielplatzes präsentiert, der ab Mai 2010 verwirklicht werden soll. Diese Idee eines Jugendspielplatzes für Kinder aus Problemkiezen war der zweite Sieger einer Online-Befragung im Jahre 2007. Der Urheber dieses Vorschlags hat allerdings seit damals nichts mehr von der Senatsverwaltung gehört und erst jetzt aus der Presse davon erfahren.

Aus der Berliner Morgenpost:

„Robert Merk nennt das Verfahren eine „reine Farce“. Da werde der Öffentlichkeit mal wieder zur Beruhigung ein Brocken hingeworfen – so wie damals, als es vom Senat hieß, das Tempelhofer Feld werde ganz schnell nach der Schließung des Flughafens für alle geöffnet. „Letztlich erweist sich die Ankündigung dann als heiße Luft“, sagt Merk. Mit ihm jedenfalls habe die Senatsbaudirektorin vor ihrer Ankündigung, den Spielplatz mit Eröffnung des Tempelhofer Feldes im Mai an der Oderstraße in Neukölln zu verwirklichen, kein Wort gewechselt.
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Studienprojekt „Grand Opening Tempelhofer Feld“ beendet

An der TU Berlin fand 2008/2009 über zwei Semester ein Studienprojekt statt, das die „Öffnung“ des ehemaligen Flughafens mit eigenen Ideen und Vorschlägen begleiten sollte. In diesem Rahmen wurde auch ein Blog Tempelhofdebatte eingerichtet. Wir haben über dieses Projekt hier Tempelhofer Feld offen für Studenten berichtet.
Nun wird ein lesenswerter Endbericht vorgelegt Projektergebnisse „Grand Opening“ .
In der Einleitung nimmt der Leiter des Projekts Nikolai Roskamm auch Stellung zur Öffnungsdebatte:

„Der Projekttitel „Grand Opening“ wurde dabei im Verlauf unserer Projektarbeit transformiert. Da die eigentliche Öffnung des Feldes bisher nicht stattgefunden hat und auch die aktuellen diesbezüglichen Anzeichen nicht unbedingt zuversichtlich stimmen, wurde der Titel „Grand Opening“ zur Forderung: Nur die Öffnung, nur das Zulassen auch von ungeordneten und ungeplanten Nutzungen, so unser Resümee, wird das Tempelhofer Feld zu einem lebendigen Stück Stadt werden lassen. Unserer Meinung nach fehlt der komplexen Stadtentwicklungsaufgabe, die Berlin noch viele Jahre beschäftigen werden wird, genau diese Öffnung, die Öffnung des Zauns und damit des Feldes für die Menschen, die Öffnung der Diskussion in die angrenzenden Quartiere, die Eröffnung einer entwurflichen Annäherung an das Feld aus der Neuköllner Perspektive, die Eröffnung einer Diskussion über neue und andere planungsrechtliche Instrumente, die Öffnung des stadtplanerischen Top down-Ansatzes für eine bewohnerorientierte Bottom up-Strategie.“

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